Medikationssicherheit im Home-Care-Bereich: Identifikation von kritischen Prozessschritten

Meyer-Massetti, Urban Kaiser, Barbara Hedinger-Grogg, Stephan Luterbacher, Kurt E. Hersberger

Research output: Contribution to journalArticlepeer-review

Abstract

Das Ausmaß arzneimittelassoziierter Probleme im Home-Care-Bereich ist wenig bekannt. Studien gehen davon aus, dass bis zu 30% der Patienten einem potenziellen Medikationsfehler ausgesetzt sind; 50% dieser Fehler entstehen beim Richten und Verabreichen. Um kritische Schritte im Medikationsprozess einer Home-Care-Organisation mit 1854 Klienten/Jahr zu identifizieren, wurde der Medikationsprozess durch direkte Beobachtung erfasst und 10% der Medikationslisten ausgewertet. Für die qualitative Evaluation wurden drei komplementäre Ansätze gewählt: Eine Analyse des internen Critical Incident Reporting System, eine Umfrage bei Spitexmitarbeitenden sowie eine strukturierte Fehler-, Möglichkeits- und Einflussanalyse. Die Analyse des Medikationsprozesses ergab 20 Einzelschritte. Die durchschnittliche Anzahl an Medikamenten pro Klient und Tag betrug 7,5 ± 3,5 mit 1 bis 9 Einzeldosen, die nicht in einem Wochendispenser gerichtet werden konnten. Insgesamt wurden 84 Fehler gemeldet, wovon 74% beim Richten geschahen. Die Kommunikation mit Ärzten, die Störung durch Klienten beim Richten sowie die Änderung der Arzneimitteltherapie durch den Arzt wurden als risikoreichste Prozessschritte identifiziert
Original languageGerman
Pages (from-to)261-269
Number of pages9
JournalPflege
Volume25
Issue number4
DOIs
Publication statusPublished - 2012

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