TY - JOUR
T1 - „Wachsam? Aber sicher!“
T2 - Gesundheitsfachpersonen als fachkundige Angehörige und ihre Rolle in der Patientensicherheit
AU - Jähnke, Anke
AU - Liebert, Yvonne
AU - Käppeli, Andrea
AU - van Holten, Karin
AU - Bischofberger, Iren
N1 - PMID: 29171347
PY - 2017
Y1 - 2017
N2 - Zusammenfassung. Hintergrund: Der Beitrag von Angehörigen zur Patientensicherheit ist bislang kaum untersucht. Pflegefachpersonen können als pflegende Angehörige auf spezifisches Fachwissen zurückgreifen. Fragestellung: Wie erleben Pflegefachpersonen unerwünschte Ereignisse bei der Gesundheitsversorgung ihrer Nächsten und wie gehen sie damit um? Methode: In der ersten Phase eines übergeordneten Forschungsprojekts mit sequenziellem Mixed Methods Design wurden insgesamt 30 leitfadengestützte Interviews mit Gesundheitsfachpersonen, die eine nahestehende Person unterstützen, geführt. Dabei waren 20 Pflegefachpersonen. Alle Interviews wurden theoretisch kodiert. Im Analyseprozess wurden die Herausforderungen von Pflegefachpersonen bei unerwünschten Ereignissen als Schlüsselkategorie bedeutsam. Ausgehend von ihrem Erleben und ihrem situativen Handeln wurde ein Modell entwickelt. Ergebnisse: Das Modell veranschaulicht ein Dilemma der Befragten, sich bei unerwünschten Ereignissen als Angehörige und als Pflegefachperson zu positionieren. Sie beobachteten als fachkundige Angehörige die Versorgung ihrer Nächsten besonders wachsam und erkannten riskantes Verhalten und Schwachstellen im Versorgungssystem rasch. Bei unerwünschten Ereignissen mussten sie entscheiden, ob sie sich als Fachperson zu erkennen geben. Vor einem Eingreifen wägten sie Vor- und Nachteile sorgfältig ab. Schlussfolgerungen: In der Gesundheitsversorgung ihrer Nächsten nutzen Pflegefachpersonen ihr Fachwissen besonders bei sicherheitsrelevanten Ereignissen, die sie als risikoreich einschätzen, um möglichen Schaden abzuwenden bzw. zu minimieren.
AB - Zusammenfassung. Hintergrund: Der Beitrag von Angehörigen zur Patientensicherheit ist bislang kaum untersucht. Pflegefachpersonen können als pflegende Angehörige auf spezifisches Fachwissen zurückgreifen. Fragestellung: Wie erleben Pflegefachpersonen unerwünschte Ereignisse bei der Gesundheitsversorgung ihrer Nächsten und wie gehen sie damit um? Methode: In der ersten Phase eines übergeordneten Forschungsprojekts mit sequenziellem Mixed Methods Design wurden insgesamt 30 leitfadengestützte Interviews mit Gesundheitsfachpersonen, die eine nahestehende Person unterstützen, geführt. Dabei waren 20 Pflegefachpersonen. Alle Interviews wurden theoretisch kodiert. Im Analyseprozess wurden die Herausforderungen von Pflegefachpersonen bei unerwünschten Ereignissen als Schlüsselkategorie bedeutsam. Ausgehend von ihrem Erleben und ihrem situativen Handeln wurde ein Modell entwickelt. Ergebnisse: Das Modell veranschaulicht ein Dilemma der Befragten, sich bei unerwünschten Ereignissen als Angehörige und als Pflegefachperson zu positionieren. Sie beobachteten als fachkundige Angehörige die Versorgung ihrer Nächsten besonders wachsam und erkannten riskantes Verhalten und Schwachstellen im Versorgungssystem rasch. Bei unerwünschten Ereignissen mussten sie entscheiden, ob sie sich als Fachperson zu erkennen geben. Vor einem Eingreifen wägten sie Vor- und Nachteile sorgfältig ab. Schlussfolgerungen: In der Gesundheitsversorgung ihrer Nächsten nutzen Pflegefachpersonen ihr Fachwissen besonders bei sicherheitsrelevanten Ereignissen, die sie als risikoreich einschätzen, um möglichen Schaden abzuwenden bzw. zu minimieren.
U2 - 10.1024/1012-5302/a000588
DO - 10.1024/1012-5302/a000588
M3 - Artikel
VL - 30
SP - 375
EP - 386
JO - Pflege
JF - Pflege
IS - 6
ER -