Qualität in der Lehre und Studium: über die Notwendigkeit expliziter Qualitätskonzepte an Hochschulen

Wolfgang Schatz, Ute Woschnack

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftArtikelBegutachtung

Abstract

Ein Qualitätskonzept ist eine notwendige Voraussetzung,
um Qualitätssicherungs- und Qualitätsentwicklungssyste-
me effektiv und effizient einsetzen zu können. Allerdings
wird selten explizit kommuniziert, was die Hochschule
unter „guter Lehre“ versteht. Dies eröffnet einen großen
Interpretationsspielraum für die Beurteilung der erhobenen
Qualitätskriterien. So können diese Kriterien im Sinne von
verschiedenen etablierten Qualitätskonzepten gedeutet
werden und es bleibt oftmals offen, welche Standards zur
Anwendung kommen. Wir empfehlen, dass die Hochschu-
len ihre Definitionsmacht über Kriterien für gute Lehre
wahrnehmen und explizite Qualitätskonzepte für univer-
sitäre Hochschulen erarbeiten und publizieren. Mit solchen
Qualitätskonzepten wird transparent, welche Kriterien
berücksichtigt werden und wie diese zu bewerten sind. So
ist beispielsweise die Entscheidung, in welchen Bezug ein
Kriterium gesetzt wird (Festlegen von kriteriumsorientier-
ten Schwellenwerten, internationaler Vergleich, Berech-
nung von Indizes, etc.) davon abhängig, welches Qualitäts-
verständnis zum Tragen kommen soll. Es bedingt also die
Klarheit über das Qualitätskonzept und die eingesetzten
Kriterien zur Messung der Qualität, um valide und effektive
Maßnahmen im Sinne der Qualitätssicherung und –ent-
wicklung ableiten und umsetzen zu können.
OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)95-103
FachzeitschriftQualität in der Wissenschaft
Jahrgang1
Ausgabenummer4
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2007

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