TY - JOUR
T1 - Einführung des Belastungsthermometers auf einer onkologischen Station
AU - Götz, Anna
AU - Kröner, Anja
AU - Staudacher, Diana
AU - Spirig, Rebecca
N1 - doi: 10.1024/1012-5302/a000545
PY - 2017
Y1 - 2017
N2 - Hintergrund: Onkologische Patient(inn)en erleben im Zusammenhang mit ihrer Diagnose und Behandlung physische, psychische, soziale oder spirituelle Belastungen. 20 bis 40 % zeigen eine stark erhöhte Belastung und benötigen Unterstützung. Deshalb führten wir das Belastungsthermometer (BT) als Screening-Instrument auf einer onkologischen Abteilung ein und evaluierten es. Methode: Für das Praxisentwicklungsprojekt wählten wir einen partizipativen Aktionsforschungsansatz (?Look?-?Think?-?Act?-Zyklus). Zunächst überprüften wir die bisherige Erfassung und Beurteilung psychosozialer Belastung. Ergänzend führten wir eine Literaturrecherche durch (?Look?). Auf dieser Grundlage erarbeiteten wir eine Benutzungsanweisung für das BT (?Think?) und implementierten das Instrument (?Act?). Wir evaluierten das Projekt, indem wir die ausgefüllten BT-Formulare analysierten und Patient(inn)en sowie Mitarbeitende befragten (?Look?). Ergebnisse: Durch das BT-Screening steigerte sich die Häufigkeit des Vermerks psychosozialer Belastungen in der Pflegedokumentation um 40 %. Vor Einführung des BT waren psychosoziale Belastungen lediglich in 39,5 % der Pflegedokumentationen erwähnt und 4,5 % aller Patient(inn)en suchten den psychoonkologischen Dienst auf. Nach der BT-Einführung fand sich in 86 % der Pflegedokumentationen ein Vermerk zu psychosozialer Belastung und 7,3 % der Patient(inn)en erhielten eine Beratung durch den psychoonkologischen Dienst. Das Screening erfolgte bei 49,6 % der Patient(inn)en. Die Pflegenden bewerteten das BT als sinnvoll und unterstützend. Schlussfolgerungen: Das BT ermöglicht Pflegenden, psychosoziale Belastungen systematisch zu erfassen. Das Instrument lässt sich mit geringem Zeitaufwand einführen und anwenden.
AB - Hintergrund: Onkologische Patient(inn)en erleben im Zusammenhang mit ihrer Diagnose und Behandlung physische, psychische, soziale oder spirituelle Belastungen. 20 bis 40 % zeigen eine stark erhöhte Belastung und benötigen Unterstützung. Deshalb führten wir das Belastungsthermometer (BT) als Screening-Instrument auf einer onkologischen Abteilung ein und evaluierten es. Methode: Für das Praxisentwicklungsprojekt wählten wir einen partizipativen Aktionsforschungsansatz (?Look?-?Think?-?Act?-Zyklus). Zunächst überprüften wir die bisherige Erfassung und Beurteilung psychosozialer Belastung. Ergänzend führten wir eine Literaturrecherche durch (?Look?). Auf dieser Grundlage erarbeiteten wir eine Benutzungsanweisung für das BT (?Think?) und implementierten das Instrument (?Act?). Wir evaluierten das Projekt, indem wir die ausgefüllten BT-Formulare analysierten und Patient(inn)en sowie Mitarbeitende befragten (?Look?). Ergebnisse: Durch das BT-Screening steigerte sich die Häufigkeit des Vermerks psychosozialer Belastungen in der Pflegedokumentation um 40 %. Vor Einführung des BT waren psychosoziale Belastungen lediglich in 39,5 % der Pflegedokumentationen erwähnt und 4,5 % aller Patient(inn)en suchten den psychoonkologischen Dienst auf. Nach der BT-Einführung fand sich in 86 % der Pflegedokumentationen ein Vermerk zu psychosozialer Belastung und 7,3 % der Patient(inn)en erhielten eine Beratung durch den psychoonkologischen Dienst. Das Screening erfolgte bei 49,6 % der Patient(inn)en. Die Pflegenden bewerteten das BT als sinnvoll und unterstützend. Schlussfolgerungen: Das BT ermöglicht Pflegenden, psychosoziale Belastungen systematisch zu erfassen. Das Instrument lässt sich mit geringem Zeitaufwand einführen und anwenden.
U2 - 10.1024/1012-5302/a000545
DO - 10.1024/1012-5302/a000545
M3 - Article
SN - 1012-5302
VL - 30
SP - 289
EP - 297
JO - Pflege
JF - Pflege
IS - 5
ER -